Knapp unter 30% der Jugendlichen an den städtischen Oberschulen Pingel Anton und Johann Comenius haben einen Sprachförderbedarf. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die die Verwalltung im Schukausschuss vorgestellt hat. Die Zahlen umfassen laut Erhebung „Schüler (fast) ohne Deutschkenntnisse“.
Der größte Bedarf herrscht demnach im Hauptschulzweig der Oberschule Pingel Anton, hier liegt der Anteil der förderbedürftigen Schüler bei fast 58,8%. „Über die Hälfte der Schüler ist ohne Deutschkenntnisse. Das ist schon alarmierend“, erklärte Jutta Klaus von der UWG. Beim Realschulzweig liegt die Zahl bei 41,5%.
Deutlich niedriger liegen die Zahlen an der Oberschule Johann Comenius. Nach Angaben der Verwaltung ist der Anteil bei der Hauptschule bei 15,5%, bei der Realschule sind es 5,7%.
In der Gesamtbetrachtung haben 341 von 1202 Schülern einen Sprachförderbedarf, was einen Anteil von 28,4% bedeutet.
Ingo Götting, Leiter der Grundschule St. Andreas, sieht einen Grund in der Abschaffung der Sprachlernklassen: “ Bis zum vergangenen jahr hatten wir noch eine, jetzt gibt es allerdings keine mehr an den Grundschulen in der Stadt.“ Ursache ist unter anderem der Lehrermangel.
Ebenfalls Handlunsgbedarf sahen die Ausschussmitglieder bei der Schwimmsicherheit von Kindern. Nur rund 45% der Kinder haben nach der Grundschule mindestens das Bronzeabzeichen. Bei der Grundschule St. Augustinus lag der Anteil nur bei 25%. „Ein Grund dürfte die Sanierung im Soestebad gewesen sein“, erklärte Stadträtin Petra Gerlach.
Andreas Borchers von der SPD brachte einen Antrag der CDU Garrel ins Spiel. Demnach bekommen die Eltern die Kosten für einen Schwimmkurs nach erfolgreicher Prüfung des Seepferdchens erstattet. „Nur in den Schulen werden wir das Problem nicht lösen“. Wie Marco Beeken (CDU) erklärte, sollte der Anspruch sein, dasss jedes Kind nach der vierten Klasse schwimmen kann. Schulleiter monierten, dass das Angebot für Kooperationsklassen aufgrund gestiegener Kosten zurückgefahren wurde. Wie Gerlach zudem mitteilte, seinen zurzeit einige Stellen im Soestebad vakant.
Thema waren zudem die Schülerzahlen samt Religionszugehörigkeit an städtischen Grundschulen. VIele Einrichtungen sind Bekenntnisschulen, doch die Zahlen sprechen oftmals eine andere Sprache.
So liegt der Anteil an bekenntnisfremden Schülern bei den Grundschulen St. Andreas und St. Augustinus bei 73%. Bis auf die Grundschule Bethen (32%) weisen alle Grundschulen einen Anteil von knapp 60% und darüber aus. „Da sollten wir uns wirklich mal Gedanken über die Zukunft machen. Andere Kommunen sind da schon weiter“, so Borchers.