Vier Fraktionen wollen Möglichkeiten prüfen
Lokalpolitiker möchten das Thema in die Öffentlichkeit bringen. Um Entscheidungen geht es ihnen noch nicht, es soll darüber gesprochen werden.
„Wir möchten das Thema Bestattungswald einfach in die Öffentlichkeit bringen“, erklärte Jutta Klaus von der UWG gestern bei einem Pressegespräch. Die Unabhängigen im Rat der Stadt Cloppenburg haben hierzu gemeinsam mit SPD, Grünen und Sozialliberales Cloppenburg einen Antrag gestellt.
Demnach soll die Einrichtung eines Bestattungswaldes im Stadtgebiet befürwortet werden. Zudem soll die Verwaltung eine öffentliche Informationsveranstaltung auf den Weg bringen und Bürger, Politik, Verwaltung und Kirchen dazu einladen. Auch Vertreter von Unternehmen und Vereinen, die solch ein Konzept anbieten, sollen dort Möglichkeiten vorstellen.
Es gehe noch gar nicht um Entscheidungen, zunächst solle überhaupt erst einmal die Möglichkeit erörtert werden. „Wir wollen einfach in die Diskussion eintreten. Was daraus wird, wissen wir nicht“, erklärte Michael Jäger von den Grünen. Schließlich gebe es auch gewisse Voraussetzungen wie eine geeignete Fläche oder mögliche langfristig zu schließende Vderträge.
Ähnliche Pläne hatte die katholische Kirche in Cloppenburg jüngst vorgelegt. Wie berichtet, möchte die Gemeinde St. Andreas einen Platz unter einem Eichenhain auf ihrem Friedhof anbieten. „Wir begrüßen diese Initiative, wir sollten aber beide Wege verfolgen“, meint Klaus. Sie sehe den Eichenhain eher als eine Art Puffer zwischen Friedhof und Vahrener Straße. „Ich kann mir dort eine würdevolle Bestattung nicht so wirklich vorstellen.“
Zudem möchte Jäger auch gerne eine Alternative schaffen: „Es wäre eine Möglichkeit für Menschen, die mit der Kirche nicht eng verbunden sind.“ Es habe sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen einiges geändert, so auch im Bestattungswesen. „Wir müssen neuen Dingen offen gegenüberstehen“, sagt Jan Oskar Höffmann von der SPD.
Christian Albers von der Fraktion Sozialliberales Cloppenburg sieht einen weiteren Grund: „Beruf und Privatleben führen oft dazu, dass viele Familienangehörige nicht mehr am Geburtsort leben oder eine liebevolle durch die Entfernung der verschiedenen Wohnorte der Familienangehörigen nicht mehr möglich ist.“
Falls die Umsetzung in Cloppenburg erin Unternehmen übernehmen sollte, müssen laut Jutta Klaus jedoch gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. So soll es eher ein Laubwald sein, auch die Vderkehrsanbindung sei ein Thema. „Es gibt aber auch Kommunen, die das Bestattungswesen selbst betreiben“, sagt Jäger.
Falls sich am Ende herausstellen sollte, dass es keine geeigneten Flächen in Cloppenurg gibt, würden sich die Initiatoren auch über weitere Kommunen im Landkreis freuen, die das Vorhaben für ihr Gebiet prüfen könnten. Die nächsten Bestattungswälder liegen nördlich im 50 Kilometer entfernten Hasbruch bei Hude sowie südlich im 72 Kilometer entfernten Bramsche im Osnabrücker Land.
Unter anderem hatten sich die Fraktionen auch um die Zustimmung der CDU bemüht. „Das ist uns leider nicht gelungen. Aber vielleicht gibt es ja den ein oder anderen, der die Idee gut findet“, sagt Klaus. Das Thema soll auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 1. Juli und zuvor auch schon im Sozialausschuss beraten werden.