Bernd Pauly: 250 bezahlbare Wohnungen für Singles und Zweipersonenhaushalte fehlen in der Stadt Cloppenburg
Die Gruppe Unabhängige/FDP im Rat der Stadt Cloppenburg hat jetzt einen Antrag formuliert und bei der Stadtverwaltung eingereicht, in dem sie den Beitritt der Stadt zum „Bündnis für bezahlbares Wohnen in Niedersachsen“ fordert und dafür auch bei den anderen Fraktionen um Unterstützung wirbt.
Nachdem für die Stadt Cloppenburg ein Wohnraumversorgungskonzept erstellt worden war, wurde ersichtlich, dass es in Cloppenburg generell wenig kleine und preisgünstige Wohnungen gibt, gleichwohl aber die Nachfrage nach solchen Wohnungen als sehr hoch zu bezeichnen ist. Konkret bedeutet dies, dass es ein Nachfrageüberhang bei kleinen Wohnungen bis 50 m² ergibt. Den rund 270 Einpersonenhaushalten, die jährlich eine preisgünstige, kleine Wohnung nachfragen, stehen lediglich 90 Wohnungen zur Verfügung. Bei den kleinen Wohnungen besteht somit eine negative Bilanz von 180 Wohneinheiten. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den preisgünstigen Wohnungen für Zweipersonenhaushalte. In der Größenklasse von 50 bis 60 m² besteht ein Defizit von rund 70 Wohnungen. Hier steht der jährlichen Nachfrage nach 120 Wohnungen ein Angebot von 50 preisgünstigen Wohnungen gegenüber.
Somit fehlen allein in dem Bereich der Ein- und Zweipersonenhaushalte 250 Wohnungen.
„Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass der Bedarf an preisgünstigen Wohnungen auch zukünftig weiter zunehmen wird. Haushalte, die nur über geringe Einkommen verfügen, werden zunehmend Schwierigkeiten haben sich mit angemessenem Wohnraum zu versorgen“, sagt Thorsten Persigla, Mitglied der Unabhängigen.
Da dieser Trend auch in weiten Teilen Niedersachsen zu verzeichnen ist, hat das Land Niedersachsen am 21.03.2018 gemeinsam mit dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft vdw und anderen Partnern das „Bündnis für bezahlbares Wohnen in Niedersachsen“ gegründet.
„Wir haben uns intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und uns sowohl in der FDP-Landtagsfraktion als auch bei dem Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Umweltschutz in Hannover kundig gemacht, sagt FDP-Fraktionskollege Bernd Pauly und fügt hinzu, dass das Ziel dieses Bündnisses und damit auch das Ziel der Stadt Cloppenburg ist und sein muss, mehr Wohnraum zu fairen Preisen anbieten zu können, damit auch ältere Menschen, Alleinerziehende und Familien aber auch Studierende und Auszubildende sich eine eigene bezahlbare, klimaschonende und barrierefreie Wohnung leisten können.“
Gruppen-Chefin Jutta Klaus ist sich sicher, dass ein Beitritt zu diesem Bündnis eine echte Chance für die Stadt Cloppenburg darstellt, da viele Ideen und Anregungen aller im Bündnis vertreten Partner genutzt werden können. “ Wir müssen hier und jetzt die Probleme anpacken und dürfen nicht wieder wertvolle Zeit verstreichen lassen. Wir möchten gerne die Stadtverwaltung, die bereits zu dieser Thematik ein entsprechendes Handlungskonzept und auch Handlungsgrundsätze erstellt hat, unterstützen.“
Bestandteil dieses Bündnisses, in dem neben Kommunen, Kammern und Unternehmen auch viele Institutionen und Sozialverbände Mitglied sind, sind auch Arbeitsgruppen, die sich zum Beispiel mit den Themen Förderung, öffentliche Bauvorschriften und Gebäudeplanung befassen. Der Beitritt zu diesem Bündnis ist mit keinen Verpflichtungen verbunden und kostenfrei.
Bernd Pauly
Unabhängige/FDP-Gruppe im Rat der Stadt Cloppenburg