Ratssitzung vom 02.11.2020: UWG zum Gleichstellungsplan der Stadt Cloppenburg 2021 bis 2023

Gleichstellungsplan der Stadt Cloppenburg 2021 bis 2023

Ich möchte gerne auf zwei Punkt eingehen:

1)     Frauen in Führungspositionen

2)     die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Zusammenhänge die zwischen den Themen bestehen.

Der grundsätzliche Frauenanteil in der Stadtverwaltung von 63% spiegelt sich in den Führungspositionen nicht annähernd wieder. Das ist seit Jahren so!

Frau Keller, unsere Gleichstellungsbeauftragte, spricht von einem familienfreundlichen Arbeitsumfeld seitens der Stadt. 

Anträge auf Teilzeit werden von der Stadt grundsätzlich genehmigt. Darauf kann man als familiengerechte Stadt sicher stolz sein und sind wir auch.

Wenn man sich allerdings den Frauenanteil der Teilzeitarbeitsverhältnisse anschaut, ist der exorbitant hoch.

Unter den 136 Teilzeitbeschäftigten befinden sich nur 8 Männer, eine Quote von 5,8%.

Frau Keller, unsere Gleichstellungsbeauftragte schreibt dazu:

„ Neben der bisher uneingeschränkten Förderung der Teilzeitarbeit sind deshalb seitens der Stadt aus mehrere Maßnahmen anzubieten, die der Vereinbarkeit von Familie und Beruf dienen, um qualifizierte Arbeitskräfte an den Betrieb zu binden.“ 

Was Frau Keller sagt ist alles richtig und notwendig – gerade bei dem aktuellen Fachkräftemangel – Zu dieser Bindung gehört für uns Unabhängige den Beschäftigen  berufliche Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Teilzeitarbeit darf dabei kein Karrierehemmnis in unserer Verwaltung sein. 

Die logische Konsequenz daraus ist, dass man Führungspositionen in Teilzeit möglich macht. Wie z.B. Jobsharingmodelle, wo 2 Beschäftigte sich eine Führungsposition teilen. 

Die vergangenen Jahre zeigen, dass man an dieser Stelle nicht weiter kommt, solange Führungspositionen an Vollzeitstellen gekoppelt sind.

Ich denke, wir sind uns einig, dass es nicht daran liegt, dass die qualifizierten Frauen fehlen, sondern daran, dass Frauen den Großteil der Familienarbeit ( Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen ) übernehmen, und sie diese Familienarbeit dann  mit dem Beruf  unter einen Hut bringen müssen und auch wollen.

Wir möchten daher anregen, dass für diesen Aspekt von Gleichstellung Maßnahmen entwickelt werden. Das beinhaltet auch, mehr Männer für die Bandbreite der familiennahen Arbeitszeitmodelle zu gewinnen.

Es ist sicher so. dass die Verwaltung nicht isoliert in der Gesellschaft steht. Ursachen liegen auch in den gesellschaftlichen Strukturen oder Konventionen begründet, sowie die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und die daraus resultierenden Gehaltsunterschiede oder auch die tradierten Rollenvorstellungen innerhalb der Familien.

Aber unsere Maßnahmen, wirken nach außen in die Gesellschaft hinein und tragen dazu bei, der Gleichstellung von Frauen und Männer ein wenig näher zu kommen.


Danke!

Stellungnahme der Fraktionsvorsitzenden für die Unabhängigen 

Jutta Klaus