Die 1. Vorsitzende der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) Cloppenburg, Rita Kessing, kritisiert die Stadt Cloppenburg, weil die neue Jugendtreff-Mitarbeiterin keine Zeit für aufsuchende Jugendarbeit hat. Es existiere ein Ratsbeschluss über die Einstellung einer pädagogischen Fachkraft mit einem klaren Auftrag: der Einrichtung und Leitung eines Jugendtreffs.
In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses des Stadtrates hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass die neue Kraft keine Zeit für ihre Aufgaben habe (MT berichtete). „Die Ignoranz des politischen Willens und Auftrages ist ungeheuerlich. Sollte es personelle Engpässe in weiteren Arbeitsfeldern geben, wäre es an der Verwaltung gewesen, den Ball an die gewählten Vertreter zurückzuspielenund auf diese aufmerksam zu machen“, erklärte Kessing.
Eine „Maßgabe der ersten Stunde“ sei es gewesen, die Jugendlichen in die Gestaltung des Jugendtreffs einzubinden. Im öffentlichen Workshop zur Gestaltung des „Mehrgenerationenparks“ sei außerdem die Rede davon gewesden, die Jugendlichen an den Plätzen aufzusuchen und für die Gestaltung zu gewinnen. „Dieses scheint – glaubt man den Aussagen in der Sozialausschusssitzung – doch ein deutlich schwierigeres, gar unmögliches Unterfangen zu sein“, so Kessing.
Die mangelnde Umsetzung des Ratsbeschlusses betreffe gerade eine Personengruppe, die einen Ansprechpartner besonders benötige, so Kessing. „Es handelt sich eben nicht um bewaffnete Clan-Kriminelle, sondern in der Regel um Zwölf- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche, welche in ihrer freien Zeit sich selbst und ihren Freunden überlassen sind. Nicht selten entstehen aus dem jugendlichen „sich in der Gruppe behaupten müssen“ Sachbeschädigungen, Suchtmittelkonsum und weitere Straftaten“, warnt die Politikerin.