Stellungnahme der Gruppe Unabhängige/FDP zur aktuellen Situation der Vergabe der Kindergartenplätze über „little bird“ ( zentrale Anmeldung) und den Bedarf an Kindergartenplätzen in der Stadt Cloppenburg (Originalfassung) – 14.04.2018

Als Ratsmitglieder  der Gruppe Unabhängigen/FDP haben  wir der Einrichtung einer zentralen Anmeldung  – auch online über das System „little bird“ – gerne zugestimmt. Doppelanmeldungen sollten der Vergangenheit angehören und eine größere Transparenz bei der Vergabe hat man sich davon versprochen. 

Auf die jetzt öffentlich gewordene Kritik an der zentralen Anmeldung regiert  Bürgermeister Dr. Wiese beschwichtigend und spricht von „ Kinderkrankheiten“.

Damit verstellt er den Blick auf das eigentliche Problem:

Wir haben absolut zu wenige Betreuungsplätze für unsere Kinder und die viel zu kurzen Öffnungszeiten in unseren Kindertagestätten gehen an der Alltagswirklichkeit der Familien vorbei.

Wir haben also primär kein „Verteilungsproblem“, sondern ein „Mengenproblem“.

Durch die vom Land Niedersachsen beschlossene Beitragsfreiheit, wird sich die Nachfrage nach Kindergartenplätzen noch weiter erhöht.

Dass Mütter ihren Arbeitsbeginn verschieben müssen, weil die Verwaltung ihnen nicht rechtzeitig einen Betreuungsplatz zusagen kann, den sie entsprechend ihrer Arbeitszeiten bräuchten , dass Eltern vor Arbeitsbeginn morgens für die Betreuung ihrer Kinder zwei Kindergärten anfahren  müssen, dass Eltern mit ihren Zwillingen quer durch die Stadt fahren, um eine Krippe zu erreichen, obwohl der nächste Kindergarten sich nur einen Steinwurf weit entfernt auf der gegenüberliegenden Straßenseite ihres Wohnhauses  befindet, dass Alleinerziehende, die eine Ausbildung beginnen, ihre Ausbildung abbrechen müssen, weil es keine Betreuungszeit ab 6 Uhr in Cloppenburg gibt und der Tagesmüttermarkt  leer gefegt ist – das alles ist ein großes Ärgernis und beschämend für eine Stadt, die damit wirbt, dass Familien hier gut leben und arbeiten können.

Gebetsmühlenartig fordern wir als Unabhängige seit Jahren,  die Geburtenzahlen im Blick zu haben und für jedes Kind einen Betreuungsplatz vorzuhalten. 

Vergebens! 

Auch die aktuelle Diskussion im Cloppenburger Rat um die notwendige Erweiterung der Betreuungszeiten in den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag, lässt nichts Gutes erahnen. 

Die aktuelle „Mini – Groko“ aus CDU und SPD verschleppt und  vertagt, sodass eine schnelle Lösung für die Eltern nicht in Sicht ist.

Da reißt nicht nur mir langsam der Geduldsfaden – vielen Eltern in Cloppenburg verständlicherweise auch!

Jutta Klaus

Vorsitzende der Gruppe Unabhängige/FDP im Rat der Stadt Cloppenburg