38% der Kinder sind Nichtschwimmer – 12.11.2015

38 Prozent der Kinder sind Nichtschwimmer.

Ausschuss empfiehlt halbe Ausbilderstelle zusätzlich im Soestebad.

40.000 Euro jährlich sollen eingesetzt werden, um die Sicherheit der Kinder im Wasser zu erhöhen. Die Grundschulen allein können das Ziel nicht erreichen, warnten Lehrer. 

Weil über ein Drittel der Cloppenburger Kinder auch nach dem dritten Schuljahr nicht oder nur unsicher schwimmen kann, soll mehr Unterricht im Soestebad angeboten werden. Eine halbe Stelle zusätzlich für rund 20.000€ jährlich hat der Schulausschuss des Stadtrates dazu am Dienstagabend mit Mehrheit empfohlen.

Weitere 20.000 Euro pro Jahr sollen für eine stärkere Zusammenarbeit unter den Schulen eingesetzt werden, damit mehr gemeinsame Kurse und Unterrichtsstunden für Nichtschwimmer schulübergreifend organisisert werden können.

Diese Vorschläge, die der Lehrervertreter Ralph Meyer im Auftrag der Politiker zu einem Konzept zusammengefasst hat, nahm der Ausschuss jetzt mit neun gegen fünf Stimmen an. Die CDU scheiterte mit ihrem Vorstoß zunächst nur 20.000 Euro an Sachmitteln für mehr Kurse zu bewilligen. Sich bereits auf neues Personal festzulegen, sei verfrüht, meinte Ludger Koopmeiners. „Wir wissen gar nicht, wie viele Kinder kommen werden“, sagte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende. Zunächst sollten die nicht schwimmenden Kinder nach der dritten Klasse erfasst und ihnen Schwimmkurse mit dem vorhandenen Personal angeboten werden, forderte er.

Die Unabhängigen kritisierten die CDU-Vorschläge als “ nicht durchdacht“. Es längen bereits belastbare Zahlen vor, erinnerte Fraktionsvorsitzende Jutta Klaus: 38% aller Grundschulkinder können nach der 3. Klasse ( Korrektur UWG: 4. Klasse) nicht oder nur schlecht schwimmen. „Sie lassen die Schulen allein“, warf Klaus der CDU vor. Denn ohne neue Fachkraft sei die verstärkte Anstrengung nicht zu bewältigen. Ralph Meyer, der Rektor der Grundschule Galgenmoor, bestätigte diese Einschätzung.

Klaus warf der CDU deshalb vor, nichts ändern zu wollen. Das wiesen die Christdemokraten emport zurück. Wenn das Zusatzangebot nicht allein mit Honoraren aus den Sachmitteln zu schaffen sei, „werden wir`s ändern“, betonte Ludger Koopmeiners. Ratsherr Kleier deutete jedoch grundsätzliche Bedenken seiner Fraktion an. Die Stadt könne nicht alle Aufgaben erfüllen, die von anderen nicht gelöst werden, meint er – ein Hinweis auf das Land und dessen Verpflichtung, den Schulunterricht zu finanzieren. Franz-Josef Wilken ( SPD) meinte hingegen “ 20.000 Euro sind für mich Peanuts, wenn nur ein Badeunfall verhindert wird.“