Verwaltung schätzt neue Leichtathletik-Anlage auf angeblich 6,2 Millionen Euro
Schock in der Abendstunde:
Angesichts enormer Kosten-Prognosen und der noch ungeklärten Trägerschaft hat der Sportausschuss des Stadtrates die Frage einer neuen Cloppenburger Leichtathletik-Anlage im Galgenmoor am Montagabend zunächst zurück zur Beratung in die Fraktionen verwiesen.
Die CDU scheiterte mit 6 gegen 7 Stimmen mit ihrer Forderung, den Neubau jetzt schon pauschal zu „begrüßen“, ohne sich auf eine Summe oder einen Betreiber festzulegen. Das war der Mehrheit zu vage.
Jutta Klaus (Unabhängige) war angesichts der geschätzten Kosten von 6,2 Millionen Euro erschrocken, wie sie gestand. Doch in der Gesamtsumme hat die Verwaltung offensichtlich Posten eingerechnet, die nicht direkt mit der Anlage zusammenhängen – z. B. ein teures Regensammelbecken, das dem halben Baugebiet rundum zugute käme. „Das können wir nicht der Sportanlage zuweisen“, räumte Ratsherr Manfred Bahlmann (CDU) ein. Die Kostenangabe sei deshalb „utopisch“.
Der TV Cloppenburg, der gemeinsam mit dem SV Blau-Weiß Galgenmoor über eine Lösung verhandelt hat, kommt nach Abzug aller sachfremden Kosten auf eine Summe von höchstens 1,4 Millionen Euro. Selbst das ist beiden Vereinen jedoch zu viel. Die Stadt selbst solle als Bauherr auftreten, fordern die Vorsitzenden Dr. Heinz Wessmann (TVC) und Roland Kühn (Blau-Weiß) in einem gemeinsamen Antrag. In ganz Niedersachsen gebe es kaum Leichtathletik-Stadien, die von Vereinen gebaut wurden, betonte Wessmann. Selbst Sportförderzuschüsse des Landes würden die Last kaum mindern, sagte er nach der Sitzung. Vom Landessportbund seien höchstens 100.000 Euro zu erhalten.
Eine städtische Sportanlage wäre allerdings ein Novum in Cloppenburg. „Wenn wir bauen, wäre es das erste Mal ohne die Vereine“, gab Jutta Klaus zu bedenken. Damit gehe es um eine Grundsatzentscheidung, befand auch die SPD. Wobei Ratsherr Peter Hackmann durchaus Entgegenkommen signalisierte: “ Das kann kein Verein aufbringen, das muss die Stadt tragen.“
Die CDU warb vergeblich für einen „Signalbeschluss“. Immerhin bestehe nun die „einmalige Chance“, auf einem geeigneten Gelände endlich Trainingsmöglichkeiten für die rund 300 aktiven Leichtathleten zu finden, betonte Ludger Koopmeiners (CDU). Ob der Standort wirklich zu teuer wird, sollen nun die weiteren Beratungen ergeben. Die vereine erwarten einen Baubeginn noch im nächsten Jahr.