Pfandringe scheitern mit 16 zu 16 Stimmen im Rat
Keine Hilfe für Flaschensammler/Stadt beschließt Gleichstellungsplan/ Klaus: Zahnloser Tiger
In der Cloppenburger Innenstadt wird es keinen Versuch mit Pfandringen an öffentlichen Abfalleimern geben. Der Antrag der SPD ist am Montag an einem „Patt“ in der Abstimmung des Stadtrates durchgefallen. Die kranzförmigen Abstellhilfen für Flaschen und Dosen sollten Pfandsammlern das Wühlen im Müll ersparen. Das sei “ unwürdig“, befand Antragsteller Peter Hackmann in der Sitzung. Die mit einem Designerpreis ausgezeichnete Idee eines jungen Kölner Designers stieß jedoch auf Vorbehalte. Die CDU hatte in der monatelangen Debatte vor Vandalismus gewarnt, wenn Glas greifbar an den Tonnen stünde. Zudem waren unterschiedlich hohe, zum Teil abschreckende Kosten für die Maßanfertigung im Umlauf. Der parteilose Ratsherr Hermann Bergmann vermisste obendrein eine nachvollziehbare Auswertung des Versuchs. Womöglich könnten statt bedürftiger Sammler Kinder ihr Taschengeld aufbessern, meinte er. Die Grünen hielten es mit der alten Volksweisheit “ Versuch macht klug“. Doch die Stimmengleichheit ist keine Mehrheit: Der Antrag fiel durch.
Einstimmig genehmigte der Rat einen neuen Gleichstellungsplan, der Frauen in der Verwaltung fördern soll. Für den Plan, der eigentlich schon ab 2011 vorgeschrieben ist, bedankten sich zwar die Fraktionen bei Andreas Krems, dem Vertreter des Bürgermeisters. Aber es gab auch Kritik.
Das umfangreiche Zahlenwerk bleibe “ ein zahnloser Tiger“. solange keine hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte an der Umsetzung arbeite, kritisierte Jutta Klaus ( Unabhängige). Die ehrenamtliche Stelle reiche nicht aus. Als “ „Karrierekiller“ schlechthin beurteilte die Ratsfrau den hohen Anteil der Frauen in Teilzeitstellen. Sobald es um Kinder gehe, fielen Frauen in solchen Positionen als Erste aus dem Arbeitsmarkt. Deshalb müsse der Anteil der ganztagsbeschäftigten Frauen vergrößert werden, forderte sie.
Frauen in Führungskräften gibt es keine im Rathaus. Eine Veränderung sei auf Jahre hinaus auch nicht möglich, weil auf die Pensonierung der Männer gewartet werden müssen, hatte die Verwaltung schon im Vorfeld erklärt.