Gleichstellung ist keine volle Stelle wert. Rat lehnt hauptamtliche Kraft ab. Mit 19 zu 16 Stimmen hielt der Stadtrat an der ehrenamtlichen Gleichstellungsbeauftragten fest. UWG, SPD und Grünen reicht das nicht. Der Cloppenburger Stadtrat hat den Antrag der Unabhängigen auf eine hauptamtliche Gleichstellungsbeauftrage in Cloppenburg abgelehnt. Die CDU und die Gruppe FDP/Zentrum hielten die Aufstocklung der bisher ehrenamtlichen Stelle für unnötig und voreilig. UWG, SPD und Grüne mahnten dagegen einen “ Nachholbedarf“ in Cloppenburg an. 2005 hatte der Stadtrat die hauptamtliche Stelle von Ursula Brokamp gestrichen und die Amtsinhaberin mit dem selben Aufgabenpensum ehrenamtlich verpflichtet. Weil der Aufwand nebenberuflich jedoch nicht zu schaffen sei, herrsche seitdem „Stillstand“ , begründete Fraktionsvorsitzende Jutta Klaus den Antrag der UWG. Einen gesetzlich vorgeschriebenen Plan, wie die Gleichstellung in der Verwaltung, aber auch in anderen Lebensbereichen vorangetreiben werden könne, sei noch immer nicht aufgestellt worden, kritisierte Constanze Korfhage ( UWG). Die Verwaltung bleibe zu diesem Vorwurf seit neun Monaten eine Antwort schuldig, merkte Adem Ortac, der neue Sprecher der SPD Fraktion, an. Dabei plane die Landesregierung, die Hauptamtlichkeit der Gleichstellungsbeauftragten wieder einzuführen. Der Bürgermeister und die CDU lehnten eine vorzeitige Umsetzung dieses Vorhabens als unnötig ab. Auf die Besetzung von Stellen in der Verwaltung mit Frauen könne der Verwaltungsausschuss achten, meinte Ludger Koopmeiners ( CDU). Die Besetzung von Führungspositionen im Rathaus könne erst voranschreiten, wenn Amtsinhaber ausscheiden, betonte der Bürgermeister. Ursula Bernhard meinte, Frauen könnten aus eigener Kraft Karriere machen. Und: Es soll immer der den Job bekommen, der`s besser kann-egal ob Mann oder Frau.“ UWG und SPD betonten, dies sei eine „falsche Verkürzung“ des Aufgabenfeldes. “ Es geht um viel mehr“, meinte Adem Ortac. Nach den Worten von Jutta Klaus gehe es darum, ein anderes Klima zu schaffen, das auf Vielfalt abziele. Manfred Bahlmann ( CDU) konterte mit einem Hinweis auf die gescheiterte Kandidatur von CDU-Frau Gabriele Heckmann für den Ratsvorsitz. “ Wir wollten gerade gegensteuern. Also ist doch gewollt, dass Männer in Führungspositionen kommen“.